poly werden

Autor/innen

  • Gesa Mayer

Schlagworte:

Affekt, agencement, Begehren, Mangel, Mono-Normativität, Polyamory, Werden

Abstract

Nichtmonogames, auch polyamores, Begehren wird oftmals als Ursache oder Effekt eines Mangels verstanden. Der Beitrag situiert diese Logik des Mangels innerhalb von Mono-Normativität, der gesellschaftlichen Privilegierung sexuell und affektiv exklusiver Zweierbeziehungen. Anhand narrativer Interviews wird gezeigt, wie sich der Mangel-Diskurs auch in polyamore Beziehungen einschreibt. Anschließend wird die mono-normative Mangel-Ökonomie – basierend auf Interviews sowie den Arbeiten von Gilles Deleuze und Félix Guattari – mit einer Lesart polyamorer (und sonstiger) Beziehungen als agencement, als Gefüge des Begehrens kontrastiert. Aus dieser Perspektive sind (Poly‑)Begehren und Affekte als Prozesse der Produktion des Sozialen interpretierbar, denen es an nichts mangelt. Auch stellen sich die Poly-Beziehungen der Interviewten nicht als statische, identitäre Gebilde dar, sondern als im Werden begriffen. In einem Ausblick werden einige weitergehende Forschungsfragen skizziert, die eine ausführlichere Studie zu Polyamory als agencement aufnehmen könnte.

Autor/innen-Biografie

Gesa Mayer

Gesa Mayer ist Dipl.-Soziologin. Sie promoviert und arbeitet am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Mono-Normativität und nichtmonogame Begehrensformen, Mehrfachdiskriminierung, feministische und poststrukturalistische Theorie sowie Methoden qualitativer Sozialforschung.

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Veröffentlicht

01.01.2014

Zitationsvorschlag

Mayer, Gesa. 2014. „Poly Werden“. Journal für Psychologie 22 (1). https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/322.

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